Hochzeitsmarsch für 1-2 Trompeten Auf Wunsch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy im Jahre 1842 die Bühnenmusik (op. 61 - MWV M 13) zu William Shakespeares „Sommernachtstraum“. Sie gehört zu den am meisten gespielten Werken Mendelssohns. Der „Hochzeitsmarsch“, Teil 9 der Schauspielmusik, wurde am 25. Januar 1858 zu Ehren von Prinz Friedrich von Preußen und seiner Braut Prinzessin Victoria von England und Irland in der Kapelle des St. James Palastes in London gespielt. Eine Tradition war geboren. Seitdem wird der Hochzeitsmarsch gerne überall als Hochzeitsmusik zum Einzug des Brautpaares gespielt. Nur das „Brautlied“ von Richard Wagner aus dem Lohengrin „Treulich geführt“ ist fast genauso beliebt und bekannt. Eine Ironie des Schicksals ist die Tatsache, dass das bekannteste Werk beider Komponisten ein Hochzeitsmarsch ist. Neben dem Stil und dem rhythmischen Charakter klingt das zweite Thema der beiden Märsche wirklich zum Verwechseln ähnlich. „Gute Künstler kopieren, großartige Künstler stehlen.“ Das hat angeblich schon Picasso gesagt. Obwohl Richard Wagner später im Leben kein gutes Haar an Mendelssohn ließ, hatte er ihn früher zunächst als Vorbild gesehen und sogar seine Unterstützung gesucht. Wagner schickte damals mehrere Briefe und Manuskripte an Mendelssohn. Er gab sogar zu: "Ich wusste damals nichts besseres zu thun, als ihn nachzuahmen, was ich freilich seitdem verlernt habe." Charakteristisch für die Musik ist das Trompetensignal, beginnend mit einem Triolen-Auftakt und der folgenden Viertelnote. Es setzt sich sofort im Ohr fest und wird durch die mehrmalige Wiederholung zu einem starken Ur-Motiv, das man nie mehr vergisst. Die dadurch aufgebaute Spannung entlädt sich im Fortissimo-Einsatz des vollen Orchesters, der einen überwältigenden Höreindruck hinterlässt, vielleicht ein Grund des grandiosen Erfolges. Hinweis zur Aufführungspraxis: Das vorliegende Arrangement kann sowohl als Solostück als auch als Duo mit Orgelbegleitung gespielt werden. Der ruhigere Mittelteil wird oft nur von der Orgel übernommen um, bedingt durch die Abwechslung, die Spannung zu erhöhen. Es ist aber auch möglich, dass die Trompeten den Mittelteil mitspielen. Diese Entscheidung sollte den Solisten überlassen bleiben. Wolfgang Oppelt (Arrangeur)