Twelve Duets (12 Duette) Kv. 487 (KV496a) - Spielpartitur für 2 Hörner (2 horns) mit der Mozart-CD von German Hornsound aus der Reihe german hornsound enthält die Originalfassung der 12 Duette und die transponierte Fassung. inklusive der CD Mozart 12 Duets for Two Feench Horns von German Hornsound Die zwölf Duette KV487 (KV496a) stellen ein faszinierendes Kapitel in Mozarts Schaffen für Horn dar. Das Manuskript ist datiert auf den 27. Januar 1786 und entstand in Wien zur gleichen Zeit wie sein Singspiel Der Schauspieldirektor. Den Duetten wird nachgesagt, sie seien Transkriptionen früherer Duette für zwei Violinen, möglicherweise zunächst gedacht für zwei Bassetthörner, Mozarts favorisierter Spezialform der Klarinette. Die Version für zwei Hörner, die ungefähr zehn Jahre nach Mozarts Tod vom Wiener erleger Bureau dArts et dIndustrie herausgegeben wurde, ist vermutlich nicht vollständig aus der Feder des Meisters. Werke für zwei Hörner haben ihren Ursprung in der Jagdhorntradition der französischen und böhmischen Höfe im 17. Jahrhundert. Barocke Meister wie J.S.Bach oder G.F.Händel bezogen sich beispielsweise schon auf allgemein bekannte Jagdfanfaren, als sie erstmals Hörner in ihre Orchester integrierten. Um 1750 hielt das Horn durch einige Virtuosen und deren charakteristischen Klang mit Hornquinten und reinen Terzen endgültig Einzug in das klassische Orchester. Die Einführung der Stopftechnik Mitte des 18. Jahrhunderts führte zu einer der größten Entwi klungen im Hornrepertoire und nebenbei auch zur Speziali ierung in hohe und tiefe Hornist*innen. Das Ergebnis war eine große Anzahl an Kompositionen aus dem Spätbarock und der Wiener Klassik für zwei Hörner mit hoch virtuosen Partien. Komponisten schrieben auch Hornduette als eigenes Genre: gewöhnlich waren sie für Freizeitzwecke, open-air-Konzerte oder einfach nur als Übungsstücke gedacht. Auch wenn sich Mozarts melodische Hornduette bereits vom Stile der Militär- und Jagdmusik, welcher bis dahin in den meisten der gewöhnlichen Werke für zwei Hörner präsent war, entfernen, sind stilistische Unterschiede innerhalb der zwölf kurzen Stücke für zwei Hörner und anderen Solostücken für das Instrument aus der Feder des Meisters offensichtlich. Mozart komponierte seine solistischen Werke für Horn, speziell seine vier Hornkonzerte (KV392/417/447/495), mit größter Ausdrucksvielfalt und einem enorm lyrischen Gestus, ohne die Spielbarkeit und damit verbundene Aufführbarkeit aus den Augen zu verlieren. Die Soloarien aus Mitridate re di Ponto und Idomeneo zeigen ein bemerkenswertes Verständnis des Komponisten für die Möglichkeiten des Naturhorns dieser Zeit, ohne je die technischen Grenzen zu übersteigen. In den Duetten geht die erste Stimme teilweise bis hinauf zum 24. Oberton und auch der Tonumfang insgesamt ist eine große Herausforderung für die Interpret*innen. Diese Besonderheit der originalen Publikation aus dem frühen 19. Jahrhundert verstärkt noch den Eindruck, dass das Arrangement von einem Verleger mit sehr wenigen Detail-Kenntnissen über das Horn geschrieben worden sein muss. Trotz dieser Ungewissheit ist der Tonumfang der Duette jedoch nicht ganz außergwöhnlich in dieser Zeit. Beethoven beispielsweise benutzt fast den gleichen Umfang in seinem Sextett für zwei Hörner und Streicher op. 81b. Ebenso Joseph Haydn in seinem waghalsigen Divertimento a Tre Hob. IV:5. Es ist zudem wichtig zu erwähnen, dass sich der Arrangeur nicht auf eine spezielle Tonart festlegt. Hornduette aus dieser Zeit konnten mit vielen verschiedenen Bögen gespielt werden, von B Basso bis C alto. Die geläufigsten Bögen für solistische Werke für Horn waren D, Es, E und F. Unter diesem Gesichtspunkt scheint die Wahl der warm klingenden Tonart Es-Dur für die Aufführungen am Geeignetsten, um dem Glanz dieser wenig bekannten Raritäten aus Mozarts Repertoire gerecht zu werden. Jeroen Billiet