Concerto (111.Orgel) Arthur Meulemans – Konzert für Großorgel, Trompete, Horn und Posaune (1962) (Aarschot, 19. Mai 1884 – Etterbeek, 29. Juni 1966) Arthur Meulemans war einer der produktivsten Komponisten seiner Generation. Neben drei Opern, Oratorien, Kantaten, Bühnenmusiken, liturgischer Musik, Chorwerken, Liedern, Werken für Soloinstrumente und Kammermusik schrieb er mehr als hundert Orchesterwerke, darunter fünfzehn Sinfonien und konzertante Werke für nahezu jedes Orchesterinstrument. Auch im hohen Alter blieb Meulemans schöpferisch tätig und komponierte bedeutende Werke. Zwischen 1959 und 1964 schrieb er noch etwa fünfzig weitere Kompositionen, darunter mehrere Orchesterwerke. Das Concerto voor groot orgel, trompet, hoorn en trombone schrieb er um seinen 78. Geburtstag herum. Als ausgebildeter Organist kehrte er um diese Zeit an die Orgel zurück und komponierte für dieses Instrument das Concerto voor orgel en orkest nr. 2 (1958), Sei pezzi (1959), Pièce héroïque (1959) und ebenfalls das vorliegende konzertante Werk für Orgel und Blechbläsertrio. Meulemans übergab das Manuskript1 seinem Verleger Wed. J.R. Van Rossum in Utrecht. In seiner Antwort vom 27. November 1962 lobte der an den Verlag verbundene Herman Zengerink Meulemans‘ „ungebrochene künstlerische Aktivität“: „Die Tatsache, dass Sie nach einem fast beispiellos reichen Oeuvre noch immer in der Lage sind, ein Werk von derartiger Bedeutung zu erschaffen, zeugt von einem dauerhaft jungen Geist und einer durch und durch gesunden Musikalität. Und das ist auf jeden Fall eines herzlichen Glückwunsches wert.“2 Der Verleger erachtete aber den Absatzmarkt als zu klein, um die hohen Verlagskosten zu rechtfertigen. Von seinen Orgelwerken Sei pezzi und Pièce héroïque wurde dem Verleger eine Abnahme von zweihundert Exemplaren für den amerikanischen Markt zugesichert, aber für die teurere Ausgabe des Concerto fragte der Verleger bei Meulemans an, ob es „noch andere Quellen zu erschließen gäbe, die eine Veröffentlichung ermöglichen würden“. Am 10. Dezember 1962 kündigte Meulemans an, dass er die Druckkosten selbst tragen werde. Bei dieser Gelegenheit bat er darum, die Publikation dem befreundeten Ehepaar Van Sull – De Maeyer zu widmen, „Freunden, die mir unlängst in schwierigen Umständen geholfen haben“. Meulemans bezieht sich hier auf den Tod seiner Frau Aline Seeliger am 23. Juli 1962, kurz nach der Vollendung des Concerto. Den ersten Teil, Poco allegro, vollendete er am 10. Juni 1962, das Allegro am 14. Juni, das Adagio am 18. Juni und den letzten Teil, Allegro con brio, am 6. Juli. Das Werk wurde am 27. September 1964 von Herman Verschraegen (Orgel), Geo Michiels (Trompete), Maurice Van Bocxstaele (Horn) und Jules De Haes (Posaune) aufgenommen. Diese Aufnahme, die wahrscheinlich auch die Uraufführung war, wurde am 22. Oktober 1965 vom RTB (Radio Télévision Belge) ausgestrahlt. Im Juni 1972 wurde das Werk erneut von Jozef Sluys (Orgel), Geo Michiels (Trompete), Adhémar Pluvinage (Horn) und Roger Renard (Posaune) aufgenommen. Am 1. Dezember 1991 wurde das Concerto während eines Konzerts in der Kirche Onze-Lieve-Vrouw in Vilvoorde von Eric Hallein (Orgel), Peter Lejaeghere (Trompete), Mieke Alliet (Horn) und Dirk Decae (Posaune) abermals aufgezeichnet. Jan Dewilde (Übersetzung: Eva-Maria Kintzel) Dieser Nachdruck eines Exemplars aus der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums in Antwerpen wurde in Zusammenarbeit mit dem Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be) veröffentlicht. 1 Das eigenhändige Manuskript wird in der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums Antwerpen aufbewahrt (KVC MEUMS 237093). 2 Archiv des Arthur Meulemans-Fonds (Königliches Konservatorium Antwerpen)