Nadeshda Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt haben die Erfahrung machen müssen, dass die Heimat erst dann verstärkt an Bedeutung gewinnt, wenn man sie verloren hat. So auch die junge Nadeshda (sprich: „Nadjeschda“). Vor einigen Jahren verließ sie ihre Heimat Moldawien und siedelte nach Westeuropa über. Inzwischen hat sie eine Familie, Beruf, Haus und Hof und fühlt sich hier sicher und aufgehoben. Doch nicht selten ergreift sie eine schmerzliche Sehnsucht nach den Orten, Gerüchen, Klängen und Liedern ihrer Kindheit und Jugend. Lars Ericsen beschreibt in seiner Komposition „Nadeshda" die emotionale Situation der jungen Frau. Die langsamen Teile sprechen von der Trauer über die verlorene Heimat; in den schneller werdenden Passagen richtet sich der heimatlose Mensch jedoch stolz und trotzig auf und erkennt, dass die Heimat in gewissem Sinne doch in ihm selbst weiterlebt. Die Tonsprache orientiert sich erkennbar an der osteuropäischen, slawischen Folklore. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen als Flüchtlinge zu uns kommen, erlangt das Thema der Komposition eine ungewollte und leider traurige Bedeutung. Stimmensatz Sextett: Partitur 1. Stimme in Bb/C (Trompete 1 / Flügelhorn 1) 2. Stimme in Bb/C (Trompete 2 / Flügelhorn 2) 3. Stimme in Bb/C (Trompete 3 / Flügelhorn 3) 4. Stimme in Bb/C (Posaune 1 / Tenorhorn) 4. Stimme in F/Eb (Horn 1) 5. Stimme in C/Bb (Posaune 2 / Bariton) 5. Stimme in F/Eb (Horn 2) 6. Stimme in C/Eb (hoch) (Tuba 1) 6. Stimme in C/Bb (tief) (Tuba 2) Schlagzeug (ad libitum) Akkordeon/Gitarre (ad libitum)