Scottish Sunrise + Dudelsack / Bag Pipes (ad lib.) Kaum ein Land auf der Welt wird wahrscheinlich so sehr mit einem bestimmten Musikinstrument identifiziert wie Schottland mit dem Dudelsack. Zwar gab und gibt es Sackpfeifen, wie man diese Instrumente auch nennt, in diversen Bauarten und Stimmungen in so gut wie allen europäischen Ländern; doch die aus dem schottischen Hochland stammende „Great Highland Bagpipe“ („Große Hochland-Sackpfeife“) ist sicherlich das Instrument, an das man gemeinhin denkt, wenn man vom Dudelsack spricht. Und wenn der oder die Spieler dann noch Schottenrock und ihre unverkennbare schottische Tracht tragen, dann ist das erwartete Bild vollkommen. Die Idee zum vorliegenden Stück kam Lars Ericsen, als er an einer internationalen Militärmusikschau teilnahm. Für den Morgen war eine Probe mit allen beteiligten Musikern angesetzt. Als Ericsen draußen vor der Veranstaltungshalle stand, marschierte ein Dudelsackspieler spielend aus einem Seiteneingang, nach und nach gefolgt von allen seinen Kollegen aus dem schottischen Dudelsackkorps, die offenbar einem ebenfalls draußen stehenden Geburtstagskind ein Ständchen darbringen wollten. Die Lautstärke steigerte sich enorm, während sich die Spieler näherten, und als Ericsen den Blick wendete, um dem Zug weiter zu folgen, sah er, dass sich die helle Morgensonne gerade über ein benachbartes Gebäude erhoben hatte und die Szene in gleißendes Licht tauchte. „Scottish Sunrise“ (dt.: „Schottischer Sonnenaufgang“) beginnt leise und steigert sich allmählich bis zum Fortissimo, was dem akustischen Vorgang vor der Halle, aber auch symbolisch dem Aufgehen der Sonne entspricht. Die Melodie ist im Stil einer traditionellen schottischen Volksweise gehalten. Der für den Dudelsack charakteristische tiefe Liegeton (der sogenannte „Bordun“) grundiert die Melodie zu Beginn. Auch ohne einen Dudelsack erhält die Komposition so ein typisch „schottisches“ Timbre. Allerdings liegt der Edition auch eine Stimme für einen echten Dudelsack bei – für all jene, die ihre Aufführung noch authentischer gestalten wollen und können. Übrigens: Neben Dudelsack und Schottenrock ist das schottische Hochland weltweit auch für seinen Whisky („Scotch“) berühmt. Es gibt einen Whisky-Cocktail mit dem Namen „Scotch Sunrise“. Diese Doppeldeutigkeit lag nebenbei ganz in der humoristischen Absicht des Autors. Das Musizieren in kleiner Besetzung ist die ursprünglichste Form der Blasmusik und gewinnt derzeit immer mehr an Bedeutung. Im Ensemble können Musiker an wichtigen Fähigkeiten wie Intonation und Zusammenspiel arbeiten und ihre Spielfreude im direkten Kontakt mit dem Publikum zum Ausdruck bringen. Die neue Serie RUNDELs Kleine Blasmusik bietet daher faszinierende Möglichkeiten für Bläsergruppen, die in kleiner Besetzung traditionelle Blasmusik wie Märsche, Polkas oder Walzer spielen möchten. Das Konzept Quintett + ermöglicht eine Erweiterung mit einem zweistimmigen Holzbläsersatz, einer Trompete, Schlagzeug, Akkordeon sowie Begleitstimmen für Posaune, Tenorhorn, Bariton oder Waldhorn. Neben der übersichtlichen Partitur enthält die Notenausgabe einen umfangreichen Stimmensatz und transponierte Stimmen. Somit lassen sich viele kreative und individuelle Besetzungsvarianten gestalten. RUNDELs Kleine Blasmusik - eine neue Serie mit vielen Ideen und Möglichkeiten! Stimmensatz Quintett: Partitur 1. Stimme in Bb/C (Flügelhorn 1 / Trompete 1) 2. Stimme in Bb/C (Flügelhorn 2 / Trompete 2) 3. Stimme in Bb/C (Tenorhorn / Tenorsaxophon 1 / Posaune 1) 3. Stimme in F/Eb (Horn 1) 4. Stimme in C/Bb (Bariton / Tenorsaxophon 2 / Posaune 2) 4. Stimme in F/Eb (Horn 2) 5. Stimme in C/Eb (hoch) (Tuba 1 / Fagott / Baritonsaxophon) 5. Stimme in C/Bb (tief) (Tuba 2) 5. Stimme in Bb (Bassklarinette) Zusatzstimmen (Quintett +) ad libitum: Flöte in C Klarinette in Eb Klarinette in Bb Altsaxophon in Eb Solo-Trompete in Bb/C 1./2. Begleitung in Bb/C 1./2. Begleitung in F/Eb Schlagzeug Akkordeon/Gitarre