Zwei Suiten (Neuheit Trompete) Hans Winterberg (1901–1991) komponierte seine beiden Trompetensuiten an entscheidenden Wendepunkten seines Lebens – die erste im Dezember 1945 in Prag, also wenige Monate nach seiner Befreiung aus dem Ghetto Theresienstadt, die zweite 1952 am Beginn eines vielversprechenden Neuanfangs als Komponist in Westdeutschland, wohin er 1947 emigriert war. Die erste dokumentierte Aufführung der 1. Suite im Amerika-Haus in München 1950 war den Kritiken zufolge sehr erfolgreich und dürfte den Interpreten der Aufführung, den Trompeter Willy Brem, dazu veranlasst haben, Winterberg zur Komposition der 2. Suite anzuregen. Ist die 1. Suite noch ganz Winterbergs tschechischem Idiom verpflichtet, macht sich in der 2. eine Orientierung an der Tonsprache der zeitgenössischen Musik in Deutschland, insbesondere an Hindemith, bemerkbar. Beide Suiten bieten auf engem Raum ein Kaleidoskop an Stimmungen und spieltechnischen Finessen.