Sonate jaune Schaarwächter, Jürgen Sonate jaune for trumpet and piano (score and parts) (b. Cologne, 8.3.1967) Diese kleine „Jugendsünde“ entstand vom 5. Dezember 1988 bis 26. Mai 1989 während meines Magisterstudiums an der Universität zu Köln für meinen damaligen Kommilitonen Thomas Schaffrath, der kurz zuvor sein Musikwissenschaftsstudium aufgenommen hatte und der in jungen Jahren Trompete gespielt hatte. Die erste Idee datierte vom ersten Treffen zu Semesterbeginn (genauer vom 17. Oktober 1988), und nachdem der erste Satz (Abschluss 23. März) einen recht umfänglichen Zeitraum benötigt hatte (nicht zuletzt bedingt durch die Studienverpflichtungen), folgten dann die beiden weiteren Sätze jeweils innerhalb weniger Wochen (30. März bis 28. April bzw. 2. bis 26. Mai). Die ursprüngliche Besetzung lautete „für Trompete und Clavier“, da ein Klavier den einen oder anderen speziellen Effekt nicht ganz nach meinem „inneren Ohr“ umsetzen kann; doch ist dies durch Pedal wahrscheinlich zumeist kompensierbar; dennoch habe ich bewusst auf eine Pedalausschreibung verzichtet, um die Klarheit des Klavierklangs nicht zu beeinträchtigen. Die hier vorliegende von Dennis Ried und Daniel Fütterer erstellte Edition korrigiert nur wenige regelrechte Fehler der Reinschrift (falsche Taktfüllung) und greift bewusst nicht in das originale Werkkonzept ein, das nicht nur vom Titel her auf eine Anspielung in Jacques Offenbachs Einakter Monsieur Choufleuri restera chez lui le … (1861) Bezug nimmt (der seinen belgischen Hausdiener vor seinen Gästen hochtrabend als seinen englischen Butler „Jaune“ ausgibt [statt John]), sondern auch von mehr oder minder hörbaren Zitaten oder Anlehnungen durchzogen ist, von Mozart bis Stockhausen, von Charles Villiers Stanford bis Francis Poulenc. Es würde zu weit führen, hier alle Bezugnahmen zu nennen, auch weil sie mir heute selbst sicher nicht mehr geläufig wären. Jürgen Schaarwächter, März 2017